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Luft und Bäume

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1Luft und Bäume Empty Luft und Bäume Mi Mai 18, 2011 4:17 am

Erdenkind

Erdenkind

Ich blicke mich auf meinem Baum um. Ich kann es ruhig meinen Baum nennen, denn niemand in diesem Wald kann ihn mir streitig machen. Kein Tier, kein Mensch. Niemand wohnt hier drauf. Nicht mal Vögel, auch keine Eichhörnchen. Mit diesem Baum verbinde ich glückliche, sowie schreckliche Erinnerungen und beide Seiten sind doch schön, denn es sind Erinnerungen mit diesem Baum. Es ist ruhig im Wald, man hört nur die Vögel und das leise Huschen der Tiere auf dem Waldboden. Über mir erstreckt sich der blaue Himmel, der irgendwie auf schöne Weise immer wieder vom Laub der Bäume an den Baumkronen unterbrochen wird. Ich seufze und lehne mich an den alten Stamm des Baumes. Ich denke mal wieder nach, was meiner Familie passiert ist, wieso ich hier bin und wie meine ganze Familie leidet. Ich erinnere mich an den Anfang meiner Geschichte nur ganz vage.

Ich höre immer noch in meinen Träumen noch das Piepen der Geräte und die gedämpften Stimmen der Ärzte, wie sie sich unterhalten, während ich daliege. Damals lag ich schon fast im Sterben. Alles was sich mir näherte betrachtete ich als Feind an. Ich galt als geistig verwirrt zuerst, doch allmählich war es ein Virus. Ich weiß noch wie für mich damals die Luft war. Sie war dick, stickig und schwer einzuatmen. Ich sehnte mich nach frischer Luft, die bei mir zu Hause war. In der Stadt stank es nur nach Benzin und ich fühlte mich klein und verletzlich. Im Krankenhaus roch es nach Medikamenten und unnatürlicher Sauberkeit. Das Licht war viel zu grell. Ich fühlte mich eingeschlossen. Das Letzte woran ich mich erinnere ist das die Ärzte an mein Bett treten, dann wurde ich ohnmächtig.
Als ich aufwache war ich im Auto meiner Eltern. Es war irgendwie, als wäre nichts geschehen, nur dass ich mal wieder im Auto während einer Fahrt eingeschlafen bin. Links neben mir sitzt meine Schwester, Lilly. Damals war sie noch 8. So jung. Damals habe ich mich immer als ihr Beschützer gefühlt und alles für sie getan. Rechts von mir war mein Bruder Richard. Damals war er 16, jetzt wohnt er schon längst in der Stadt. Ich kann es nicht leugnen, dass es mich wütend macht, obwohl ich es verstehen kann. Ich griff nach der Hand meiner Schwester und streichle ihr mit der Hand über die Wange. Sie lächelt still. Ich frage meine Geschwister wo wir hin fahren, doch keiner weiß es. Meine Eltern Wussten es wahrscheinlich, auf jeden Fall mein Vater, aber sie waren während der Fahrt still. Bei meiner Mutter war es verständlich. Sie las und da bemerkte sie nicht von der Außenwelt. Doch mein Vater war still, ohne Grund. Auf sonstigen Fahrten scherzte er immer rum und wir unterhielten uns über verschiedenes. Selbst wenn ihm nichts Besonderes einfiel hatte er Ideen. Meist schaltete er das Radio ein und erklärt uns zum Beispiel wenn die Nachrichten kamen Begriffe die wir nicht kennen. Aber dieses Mal war es aber anders. Er war still und fuhr den Weg, den ihm sein Navigationssystem sagte. Und da Wurde mir wirklich bewusste, das alles was ich in meinen Erinnerungen hatte, wirklich passiert war. Jetzt gab es keine Ausreden, das alles nur geträumt war. Ich versuchte meine Tränen zurück zu halten, doch eine kullerte mein Gesicht trotzdem runter. Meine Schwester hatte es wahrscheinlich bemerkt, denn sie sah mich traurig an. Langsam wischte sie mit ihrem Handrücken die Träne fort und kuschelte sich an mich ran. Zu ihren Füßen lag Lilia, ihre Hündin. Ich nannte sie insgeheim „Die Goldene“, wegen ihres Fells und weil sie ein Golden Retriever ist. Sie war sowas wie mein Partner, wenn es ums beschützen von Lilly ging. Die Hündin setzte sich auf und legte ihren weichen Kopf auf den Schoß von Lilly. Lilly strich traurig über den Kopf von der Hündin und kraulte ihr cremebraunes Fell. Es war einer der Momente, wo ich froh war, dass Lilia auch noch da war um Lilly und mich zu trösten. Ich drückte meine Nase in das Fell. Ein paar Minuten später richtete ich mich auf. Lilly hatte sich ihr Buch genommen und versuchte jetzt zu lesen und sich damit abzulenken. Ich weiß heute noch nicht, ob es geklappt hatte. Ich versuche mich auch abzulenken, indem ich aus dem Fenster starre. Große grüne Wälder ziehen vorbei, Seen, Felder, Dörfer und einzelne Häuser. Nach einer Weile sagt mein Vater zum ersten Mal was auf der Fahrt. „Wir sind fast da.“ Ich sehe auf. Wir sind gerade in einem Dorf, nahe einem großen Wald. Die Bäume sind größer als ich sie von zu Hause kenne. Wir fahren an den Rand. Dort steht ein einzelnes Haus. Es hat zwei Stockwerke mit Wohnzimmer, Küche, Fluren, Garderobe, drei Bäder und einigen leeren Zimmern. In einem steht ein Ehebett, was später auch das Schlafzimmer der Eltern wurde. Wir steigen aus und ich ziehe die klare, natürliche Luft in mich hinein. Am liebsten würde ich direkt in den Wald rennen, das Holz befühlen, die Gerüche in mich reinziehen lassen, den Geräuschen lauschen und auf die Bäume klettern. Ich betaste das Laub, das um das Haus verstreut herum liegt. Es ist weich und ich spüre die Fasern an meinen Fingern. Ich blicke auf, zu meinem Vater und er nickt mir zu. Ich renne los, rein in den Wald und spüre wie glücklich mich diese Gegend macht. Ich taste instinktiv nach meinem Taschenmesser um mir etwas zu schnitzen. Da wird mir bewusste, dass meine Ausrüstung die ich gewöhnlich immer mithabe, noch gut verpackt in Koffer und Taschen sind. Ich merke wie ich innerlich zusammenbreche, ausraste. Durch meine kleine Ausstattung hab ich mich immer sicher gefühlt, doch jetzt bin ich klein und verletzlich. Langsam wird mein Atem schneller. Ich hocke mich hin und kurz danach setzte ich mich. Stunden, so kommt es mir vor, sitz ich so, dann steh ich auf und gehe langsam zurück, zu unserem neuen Zuhause.



Es wird noch wiete geschrieben versprochen

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